Möchtest du gerne im Ausland als virtuelle Assistentin arbeiten und fragst dich, wie du weiterhin für deine Kunden arbeiten kannst?
Welche Dinge du beachten solltest und wie es sich anfühlt, im Ausland als VA zu arbeiten? In der heutigen Folge erzähle ich dir von meinen eigenen Erlebnissen und gebe dir Tipps und Empfehlungen an die Hand.
Ich spreche über die Themen Versicherungen, Steuern, Rechnungen und allgemein über das Reisen und Arbeiten im Ausland. Du erfährst, welche Vorbereitungen wichtig sind vor dem Reiseantritt und um was du dir Gedanken machen solltest, bevor du für längere Zeit im Ausland arbeiten möchtest.
Wie ist das überhaupt wenn man im Ausland als Virtuelle Assistentin arbeitet?
Das Arbeiten im Ausland ist eine Umstellung. Hier möchte ich dir nichts vormachen. Du benötigst immer etwas Zeit, um dich an einen neuen Ort zu gewöhnen.
Am Anfang kannst du sogar einen Kulturschock bekommen und einige Tage mit einem Jetlag zu kämpfen haben. Außerdem solltest du dir vorher Gedanken machen, wie die Zeitumstellung mit deiner Tätigkeit vereinbar ist. Ich empfehle dir deshalb besonders für den Anfang langsam zu reisen, so dass du Zeit für dein Business hast und das Land kennenlernen kannst.
Vorbereitungen vor deinem Aufenthalt im Ausland
Ich empfehle dir, alle deine wichtigen Dokumente vor deinem Reiseantritt einzuscannen und diese digital abzuspeichern. So kannst du von überall darauf zugreifen für den Fall, dass dir etwas verloren geht oder du bestohlen wirst. Außerdem rate ich dir für den Worst Case (Laptop geht kaputt oder wird gestohlen) extra Geld zu sparen, so dass du dir umgehend ein neues Gerät kaufen kannst.
Zum Teil gibt es in einigen Ländern andere Steckdosen und manchmal sind diese dann auch nur vereinzelt vorhanden und andere nutzen sie bereits. Ich empfehle dir deshalb, eine Universalsteckdose und eine Verteilersteckdose* mitzunehmen. Meine Verteilersteckdose ist fast immer in meinem Rucksack auf dem Weg zur Arbeit 🙂
Zum guten Equipment gehören auch sehr gute Kopfhörer, damit du auch an lauten Orten ohne Probleme konzentriert arbeiten kannst. Hier empfehle ich die KLIM Fusion Audio Kopfhörer*, mit diesen habe ich schon am Flughafen, im Bus/Zug, am Meer und vielen anderen Orten gearbeitet.
Weitere Themen, die für dich im Ausland von Bedeutung sind
Krankenversicherung
Für die Zeit in der du dich im Ausland aufhältst gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst deine Krankenversicherung weiterlaufen lassen, eine Anwartschaft abschließen oder, da du keine Leistungen in Anspruch nimmst, die Beiträge für einen bestimmten Zeitraum stilllegen lassen.
Für deinen Auslandsaufenthalt empfehle ich dir eine Auslandkrankenversicherung. Aus eigener Erfahrung kann ich dir die Hanse Merkur empfehlen, diese hat bei meinem Unfall damals alle Kosten getragen.
Möchtest du gerne als digitale Nomadin leben, vorwiegend reisen und nur wenige Monate in Europa leben? Dann empfehle ich dir eine internationale Krankenversicherung. Viele digitale Nomaden lassen sich zum Beispiel bei der Cigna versichern und sind sehr zufrieden.
Steuern
Du kannst dein Gewerbe in Deutschland gemeldet lassen, solange du eine ladungsfähige Anschrift in Deutschland hast. Das bedeutet, dass es möglich ist, dich an dieser Adresse postalisch zu erreichen. Auch wenn du für längere Zeit im Ausland arbeitest, kannst du weiterhin für Kunden aus anderen Ländern arbeiten und in Deutschland deine Steuern bezahlen. Oft kannst du dich bis zu 180 Tagen in Ländern aufhalten, ohne dass du steuerpflichtig wirst.
Entscheidest du dich gegen eine ladungsfähige Adresse in Deutschland, dann bist du nicht mehr berechtigt, in Deutschland ein Gewerbe angemeldet zu haben. Hier möchte ich dir gerne den Blog Staatenlos von Christoph Heuermann empfehlen. Er schreibt über verschiedene Möglichkeiten, das Business im Ausland anzumelden, über Steuern und viele weitere Tipps.
Rechnungen
Du kannst weiterhin für deine Kunden tätig sein, auch wenn du im Ausland lebst bzw. für Kunden arbeiten, die in einem anderen Land ihr Unternehmen angemeldet haben. Zu beachten hast du unter anderem die Umsatzsteuerregelung mit dem sogenannten Reverse Charge Verfahren. Das bedeutet, dass nicht der leistende Unternehmer (also wir VA’s), sondern der Leistungsempfänger die Umsatzsteuer zu entrichten hat.
Arbeitest du zum Beispiel im Ausland ohne Meldeadresse in Deutschland für deutsche Kunden, so schreibst du auf jede Rechnung den Paragraphen des Reverse Charge Verfahrens. Sprich dazu unbedingt nochmal mit deinem Steuerberater für weitere Einzelheiten.
Der Pharagraph lautet:
Die Umsatzsteuerschuld geht auf den Leistungsempfänger über (Reverse Charge Verfahren). Nach § 13 b Abs. 1 und 2 UstG sind Sie als Leistungsempfänger Schuldner der Umsatzsteuer.
An dieser Stelle möchte ich dir gerne nochmal die Podcastfolge mit Carina Heckmann empfehlen. Carina ist eine gute Ansprechpartnerin falls du Unterstützung im Steuerrecht benötigst.
Spielst du mit dem Gedanken, dich aus Deutschland abzumelden?
Ich habe mich aus Deutschland abgemeldet und dabei einige Vor-und Nachteile festgestellt. Es ist wichtig, dass du dir vorab darüber Gedanken machst und dich ausgiebig informierst.
Hilfreich ist es, dir eine Liste zu schreiben, mit Dingen, die vorher noch erledigen solltest. Dazu gehört zum Beispiel, dass du noch ausreichend Bankkonten in Deutschland abschließt und deine Pässe und Ausweise alle verlängern und aktualisieren lässt.
Vorteile, wenn du dich aus Deutschland abmeldest:
- Du kannst deine Krankenversicherung selbst wählen
- Du musst nicht mehr in die deutsche Rentenkasse einzahlen
- Du zahlst keine Einkommenssteuer in Deutschland mehr
Nachteile, wenn du dich aus Deutschland abmeldest:
- Du kannst nicht mehr so einfach das Gesundheitssystem in Deutschland nutzen
- Du hast keine Ansprüche auf Sozialleistungen in Deutschland
- Du kannst nicht so einfach Bankkonten in Deutschland eröffnen
Hast du Interesse an weiteren Informationen, dann empfehle ich dir den Blogartikel von Sebastian Kühn zum Thema Abmelden aus Deutschland.
Mein persönliches Fazit
Ich bin sehr glücklich darüber, im Ausland arbeiten zu dürfen und mein Business auf Reisen mitnehmen zu können. Es gibt mir so viel Freiheit und die Möglichkeit, nicht nur ein paar Wochen im Jahr das Gefühl von Urlaub spüren zu dürfen.
Dadurch habe ich übrigens nicht den dringenden Wunsch, einen klassischen Urlaub machen zu müssen. Für mich fühlt sich das Leben jetzt ganz anders an und das Urlaubsfeeling ist quasi immer da.
Als Deutsche haben wir zudem ein hohes Privileg mit unserem Reisepass. Hierdurch haben wir die Möglichkeit in die meisten Länder der Welt zu reisen. Warum also nicht beispielsweise dem kalten Winter entfliehen und sich viele schöne Länder anschauen, sowie neue Kulturen entdecken? Davon träumen viele Menschen ihr ganzes Leben. Als VA haben wir die Möglichkeit reisen und arbeiten zu verbinden. Trau dich und probier es aus!
Hast du zu dieser Folge noch Fragen oder möchtest du gerne etwas ergänzen? Was würdest du auf jeden Fall noch einpacken auf deiner Reise? Wie hat es dir gefallen, dass ich diesmal wieder alleine zu hören war anstatt eines Interviews? Wünschst du dir weitere Folgen mit mir alleine?
Hinterlasse gerne einen Kommentar unter diesem Blogartikel und schreib mir gerne eine Nachricht an nadine@virtual-assistant-women.de. Ich freue mich auf den Austausch mit dir!
*mit Stern gekennzeichnete Links sind Affiliate Links, ich erhalte dafür eine kleine Provision, dir entstehen dabei keine Mehrkosten.
Die 34. Podcastfolge kannst du hier hören:
Shownotes
Podcastfolge mit Carina Heckmann
Blogartikel zum Thema Abmelden aus Deutschland
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Deine Nadine
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