Im heutigen Interview spreche ich mit Anja Herting, wie sie hochsensible Unternehmerinnen als Business und Marketing Coach unterstützt. Sie erzählt uns wie sie ihre Hochsensibilität erkannte und ihr eigenes Business nach ihren Bedürfnissen führt. Außerdem gibt sie tolle Tipps, wie du als Hochsensible selbst ein achtsames Business kreieren kannst.
Anja arbeitet mit Unternehmerinnen zusammen, die hochsensibel sind oder die früher z.B. Schwierigkeiten mit Depressionen oder Burnout hatten. Für Anja ist wichtig, dass sie mit ihren Kunden auf einer Wellenlänge ist, denn so macht ihr das Arbeiten am meisten Freude.
Anjas Weg zu einem achtsamen Business
Bevor Anja in ihrem eigenen achtsamen Business angekommen ist, hatte sie einen langen Weg. Sie arbeitete 17 Jahre lang im Online-Marketing und das größtenteils noch in einem Großraumbüro. Sie merkte, wie sie auf den Lärm und das Durcheinander ziemlich stark reagierte und schnell überfordert war.
Auch zu starkes Sonnenlicht überreizte ihre Augen. Sie merkte, dass sie auf bestimmte Situationen stärker reagierte als ihr Umfeld. Sie wollte diese Überforderung nicht mehr in ihrer Arbeit haben. So beschloss sie, nur noch das zu machen was sie wirklich liebt und wofür ihr Herz schlägt.
Wie Anja ihre Hochsensibilität erkannte
Als sie das erste Mal von Hochsensibilität hörte, ergab plötzlich alles einen Sinn. Jetzt wusste sie warum sie in bestimmten Situationen, wo andere keine Probleme hatten, überreagierte.
Beispielsweise Offline-Events strengen Anja unheimlich an. Danach braucht sie erst einmal Zeit für sich selbst, um sich zu regenerieren. Diese Zeit nimmt sie sich jetzt ganz bewusst in ihrem Businessalltag.
Doch was genau bedeutet hochsensibel eigentlich?
Hochsensibilität ist oft negativ behaftet. Wichtig ist, dass man weiß, es ist keine Krankheit, nicht mal eine Charaktereigenschaft. Bei hochsensiblen Menschen tickt das Nervensystem einfach ein wenig anders. Sie nehmen mehr Reize durch ihre Sinne auf. Zum Beispiel reagieren sie stärker auf Licht oder Lärm. Dadurch sind sie auch schnell überreizt und überfordert.
Das schöne ist aber, dass Hochsensible auch viel feinfühliger für Stimmungen und oft sehr empathisch sind. Somit können sie sich in ihr Gegenüber sehr gut hineinversetzen. Sie haben oft eine starke Intuition und folgen ihren Impulsen. Wichtig ist dabei, nicht zu sprunghaft vorzugehen, sondern Strategie mit Intuition zusammenzubringen.
Anjas Tipps, wie du als Hochsensible ein achtsames Business aufbauen kannst
- Tue das was du liebst! Dann wirst du beim Arbeiten so im Flow sein, dass nur selten ein Gefühl der Überforderung entsteht.
- Arbeite nur mit den Menschen, mit denen du auch wirklich gerne zusammenarbeitest. Hier hilft es, wenn du dir gleich zu Beginn einen Kundenavatar erstellst, um deine Zielgruppe genau zu kennen. Hochsensible sollten nicht dort arbeiten, wo es am lukrativsten erscheint, sondern wo sie sich selbst als Mensch wohl fühlen.
- Achte auf deine Energie! Wann kannst du gut arbeiten? Und wann eher nicht? Überlege dir, wie viele Termine du pro Tag schaffst und wie viele Kunden du gleichzeitig betreuen kannst. Teile deine Arbeit so ein, dass sie dich beflügelt und nicht unter Stress setzt.
Und denk daran, jeder hat mal angefangen. Probiere einfach einmal aus, was dir gut tut.
Miste dein Business auch mal aus!
Auch wenn du schon länger selbstständig bist, reflektiere einmal dein Business. Was tut dir noch gut? Welche Aufgaben rauben deine Energie? Versuche dich auf die Tätigkeiten zu konzentrieren, die dir Freude bereiten. Selbst wenn du noch keine Expertin in dem Bereich bist. Solange dir die Aufgaben Spaß machen, wirst du auch für Weiterbildungen etc. motiviert sein.
Es gibt keine Musterlösung
Anja geht in ihren Coachings ganz individuell auf ihre Kunden ein. Es gibt keine Musterlösung für ein achtsames Marketing. Die eine fühlt sich wohl mit Schreiben, andere bevorzugen das Sprechen und wieder andere machen gerne Videos um ihre Botschaft in die Welt zu bringen.
Anja merkt auch, dass viele ihrer Kunden sehr ungeduldig sind und am liebsten sofort schneller wachsen möchten. Man sollte sich eingestehen, dass es ok ist Anfänger zu sein und sich von den Höher-Schneller-Weiter-Idealen absichtlich abgrenzen.
Der Blick von außen ist in diesem Bezug sehr wichtig. Das kann in Form von Coachings oder auch einer Membership sein.
Anja bietet einen tollen kostenloses Mini Erfolgskurs an, wo sie Tipps für sensible Unternehmerinnen gibt, die gerade in ihr Business starten.
Shownotes von Anja:
Die 109. Podcastfolge kannst du hier hören: