Auswandern als VA – den Schritt wagen
Verena lebt heute in Schweden und hat sich nach dem Durchstarterkurs bewusst dazu entschieden, nebenberuflich als VA zu arbeiten und ihren Job als Krankenschwester in einer Psychiatrie zu behalten. Wie das Leben in Schweden mit zwei Jobs funktioniert, warum das für Verena die perfekte Kombination ist und wie der Durchstarterkurs ihr dabei geholfen hat, die richtigen Kunden zu finden, erfährst du in dieser Podcastfolge.
Ein Kompromiss musste her
2014 hat Verena geheiratet und die Hochzeitsreise führte sie nach Schweden. Ihr Mann und sie haben sich sofort in das Land verliebt. 2016 sind sie dorthin ausgewandert, aber kamen nach einem Jahr wieder nach Deutschland zurück. Um ein besseres Standbein in Schweden aufzubauen, beschloss Verena den Beruf zur Krankenschwester zu erlernen. Zuvor war sie bereits Pflegehelferin für Menschen mit Behinderung im Einsatz und wollte unbedingt etwas in diese Richtung weiterführen. Während ihrer Ausbildung entdeckte sie dann ihre Liebe zur Psychiatrie.
Anfang 2021 ging es dann endgültig wieder zurück in ihre Wahlheimat. Dort arbeitet sie bis heute als Krankenschwester in einer Psychiatrie. Allerdings hat sie einen Arbeitsweg von 60 km über Schwedens abenteuerliche Straßen. Ein Weg dauert somit ca. 2 Stunden. Meist ist dieser einspurig und im Winter nicht geräumt. So beschloss sie, sich nebenbei noch etwas online aufzubauen, um nicht jeden Tag die beschwerliche Fahrt auf sich zu nehmen und ihren Herzensjob trotzdem zu behalten.
Auswandern nach Schweden hat auch seine anderen Seiten. Kontakte knüpfen ist dort nicht einfach. Anders als in Deutschland sind Freundschaften übers Kollegium nicht selbstverständlich. Die Schweden lieben Kontakte, die bereits vorhanden sind. Ein kleines Übel, welches Verena und ihr Mann dennoch gerne in Kauf nehmen. Die Umgebung um sie herum ist atemberaubend und unglaublich schön. Sie mögen es in der Natur zu sein und machen es sich in ihren vier Wänden sehr gemütlich. Ein guter Grund, diese Zeit öfter zu nutzen und auch von Zuhause aus zu arbeiten.
Der VA Durchstarterkurs als Startschuss
Durch Google und diverse Facebookgruppen ist sie auf die VA Challenge von Nadine aufmerksam geworden und hatte im April direkt im Anschluss den Durchstarterkurs gemacht. Zum September hat sie ihr Gewerbe angemeldet und ist nun eine erfolgreiche virtuelle Assistentin. Das ging alles ziemlich schnell. Aber der „Durchstarterkurs“ hat seinen Namen ja nicht zu Unrecht.
Da es in Schweden etwas schwierig war, ihr Gewerbe anzumelden, nutzte sie die Wartezeit für sich und ihr Business. Bis zum Start ihrer Selbstständigkeit arbeitete Verena u. a. an ihrer Sichtbarkeit. Dafür hat sie sich Profile auf Facebook, Instagram und LinkedIn angelegt und ihr Netzwerk ausgebaut. Außerdem hat sie ein Praktikum gemacht und arbeitet noch heute für diese Kundin. Diese Zeit war sehr wertvoll, um wichtige Erfahrungen als virtuelle Assistentin zu sammeln.
Nach ihrem Start hatte sie super schnell neue Kunden gefunden bzw. eher die Kunden sie. Verena ist jetzt seit Dezember an einem Punkt, an dem sie von ihren Einnahmen als VA leben könnte. Aber da sie den Kontakt zu Menschen und ihre Arbeit als Krankenschwester so liebt, hat sie sich bewusst dazu entschieden, weiterhin 2 Tage in der Woche in der Psychiatrie und 3 Tage als VA zu arbeiten. Das ist ihre perfekte Kombination.
Dass Verena so schnell Kunden gefunden hat, liegt unter anderem an dem Durchstarterkurs. Damit hatte sie gelernt, ihr Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben und sich Gedanken über ihren Außenauftritt zu machen. Durch ihr „auffälliges“ Äußeres, ist sich Verena sicher, kommen die Kunden ganz bewusst auf sie zu. Als stark tätowierte Frau mit Dreads und dem gewissen Biss sticht sie sehr aus der Masse heraus. Sie selbst hat bisher wenige Angebote schreiben müssen.
Wer ausprobiert, findet schneller seine Dienstleistungen
Ganz getreu dem Motto “unperfekt starten” war Verena gestartet. Ihre heutigen Dienstleistungen sind überwiegend Texterstellungen für Newsletter und Blogs. Aber auch alles, was mit der Onlinekurserstellung zu tun hat: Videoschnitt und -bearbeitung, Erstellung von Freebies und Workbooks.
Das meiste lernte sie, indem sie für Kunden arbeitete, Onlinekurse belegte und YouTube Videos anschaute. Dabei merkte sie schnell, dass sie ein Händchen zum Schreiben hat. Ohne ausprobieren hätte sie sicher länger gebraucht, die richtigen Bereiche für sich zu entdecken.
Schweden als Auswanderungsziel – ein perfekter Ort als VA
Der derzeitige Plan besteht darin, ein Grundstück zu kaufen und mit eigenen Händen ein Haus zu bauen. Die wenigen sozialen Kontakte stört das freiheitsliebende Paar nicht. Verena reicht momentan die Zeit auf der Arbeit als Krankenschwester aus.
Etwas, was man sich ebenfalls bewusst sein sollte, sind die wenigen Lichtstunden im Winter von derzeit 3 ½ Stunden täglich. Wer jedoch Nordlichter liebt, kommt hier ganz auf seine Kosten. Im nördlichen Teil von Schweden sind diese 2x wöchentlich sichtbar. Die unberührte Natur ist definitiv ein weiterer Pluspunkt für die Entscheidung, ein Leben in Schweden aufzubauen. Aber auch hier sind manchmal -27 Grad Celsius möglich.
Dass Schweden ein zu einem Auswanderungstrend geworden ist, zeigt sich gerade in ihrer Facebookgruppe zu diesem Thema. Verena denkt, dass der Sonderweg in der Coronapolitik mit dazu beigetragen hat. Viele von den Mitgliedern wollen remote arbeiten. Unter den Auswanderern sind auch viele VAs. Ein Nachteil sind allerdings die hohen Steuersätze in Schweden. Die Abgaben belaufen sich auf 52 % und bei Umsätzen ab 4.000 Euro mtl. sogar mit zusätzlichen 10 %! Premium-Stundensätze sind hier definitiv angeraten.
Wer als Familie auswandern möchte, kann dort viele Vorteile genießen. Die Schulbildung ist sehr gut und wird bestens gefördert. Von freien Schulmaterialien bis hin zu kostenlosen Mittagessen für die Kinder.
Was empfiehlt Verena VAs, die starten möchten?
Verenas Tipps: selbstbewusst sein! Sich zeigen, wie man ist und dadurch die perfekten Kunden anziehen. Auch bei den Dienstleistungsangeboten darf man ruhig mutig sein. Man kann mit und bei dem Kunden lernen. Es gibt zu allem YouTube Videos oder Onlinekurse.
Ihre Herangehensweise zu Beginn war zu schauen, was die Kunden brauchen und danach zu handeln. Sie erkundigte sich daraufhin bei Interessenten, ob es okay sei, sich darin einzuarbeiten. Einfach ehrlich kommunizieren, wenn man etwas (noch) nicht kann, aber man es gerne lernen möchte. Zu Beginn sind auch Kennenlernpakete sehr hilfreich. Das sind gute Gelegenheiten, um herauszufinden, ob sowohl die zwischenmenschliche Basis, als auch die Tätigkeit passt.
Shownotes
Hier findet du mehr Informationen zu Verena:
Verenas Website
Facebook: VerenaZeiherVA
Instagram: @va_verena.zeiher
Verenas Portfolio
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