Worauf muss ich eigentlich rechtlich achten, wenn ich als Virtuelle Assistentin starten und arbeiten möchte? Brauche ich wirklich von Anfang an AGBs, um rechtlich abgesichert zu sein? Und wie sieht es denn jetzt mit der Haftung bei z. B. Instagram aus, wenn ich für Kunden poste?
Diese und viele weitere Fragen beantwortet uns Rechtsanwältin Agi Wee in diesem Interview. Erfahre außerdem, welche rechtlichen Fehler du auf keinen Fall begehen solltest und wie du dich rechtlich absichern kannst.
Agis Weg zur Expertin für Internetrecht und Social Media
Agi Wee ist Rechtsanwältin und die Expertin für Internetrecht und Social Media. Nach ihrem Studium und dem erfolgreichen Abschluss ihrer Staatsexamen ging sie in die Festanstellung und sammelte Erfahrung in verschiedenen Unternehmen. Doch schon lange schlummerte in ihr der Wunsch, außerhalb des Angestelltenverhältnisses etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.
Ihr erster Impuls war es, aus ihren Hobbys wie der Fotografie mehr zu machen. Agi liebt das Fotografieren und nutzte damals Social Media rein privat, um ihre Fotos zu teilen. Sie beobachtete verstärkt, dass auch andere sich dort mit ihren Hobbys etwas Eigenes aufbauten. Erst durch eine gute Freundin bekam sie dann den ausschlaggebenden Impuls, Social Media und Internetrecht zu machen. Ihr war gleich klar: Das Bewusstsein für die rechtlichen Dinge fehlt oft bei den Selbstständigen, die Social Media oder generell das Internet, für ihr Business nutzen.
Agis großes Ziel: Sie möchte das klassische Bild der Anwältin aufsprengen. Genau aus diesem Grund findest du kein Fachchinesisch oder absolute Ernsthaftigkeit bei ihr. Agi erklärt die rechtlichen Themen einfach und vor allem mit viel Humor. Ihrem eigenen Humor. Das macht sie nicht nur nahbar, sondern nimmt dir dabei auch die Angst, die rechtliche Welt zu betreten.
Der richtige Zeitpunkt, rechtliche Fragen zu klären
Im besten Falle befasst du dich vorab oder so früh wie möglich mit allen rechtlichen Fragen. Vielleicht hast du dir bisher jedoch gedacht, dass du rechtliches noch nicht benötigst. Wenn du jetzt allerdings merken solltest, dass du da falsch lagst, dann gehe es lieber früher als (noch) später an.
Agis Tipp: „Beginn am besten genau mit dem, was sichtbar ist, wie z. B. das Impressum deiner Website. Danach kannst du Schritt für Schritt tiefer in deine Unternehmensstruktur gehen.“
Diese rechtlichen Themen sind bei deinem Start als Virtuelle Assistentin wichtig
Ganz am Anfang solltest du dich mit der Rechtsform auseinandersetzen. Diese hat sowohl Einfluss auf deine Haftung als auch auf deine Steuern. Viele Virtuelle Assistenten starten als Einzelunternehmer. Doch auch die Rechtsform ist nicht in Stein gemeißelt und darf sich mit dem Business verändern.
Als Zweites solltest du immer schauen, was du gerade machst und hier die rechtlichen Fragen abklären. Als Beispiel nennt Agi deine Website, bei der du bspw. an das Impressum, den Datenschutz und den Cookiebanner denken solltest.
Auch wenn du Instagram als Social-Media-Kanal für dein Business nutzt, solltest du dich mit dem rechtlichen Part auseinandersetzen. Denn Instagram ist kein rechtsfreier Raum, es greifen die Regeln der Plattform selbst, aber auch gesetzliche Grundlagen. Als Beispiele nennt Agi die Bildrechte, das Reposten von Storys anderer Nutzer, aber auch das gesamte Thema »Copycat«.
Ab wann klaut jemand wirklich bei jemand anderen und ab wann lässt man sich nur durch jemand anderen inspirieren? Rechtlich ist die Frage also Diebstahl von geistigem Eigentum oder Inspiration. Agi hat hierfür diesen tollen Post entworfen, der dir diesen Sachverhalt auch bildhaft als Beispiel zeigt.
„Schritt für Schritt betrachten und prüfen, was gebraucht wird.“
Und zu guter Letzt solltest du immer einen Blick auf die Produkte und Dienstleistungen werfen, die du anbietest. Für Agi ist es ganz wichtig, dass du hierbei auf die Beziehung zu deinem Kunden schaust. Ist es eine Privatperson oder ist es ein Unternehmer? Benötigst du einen Vertrag oder vielleicht doch AGBs?
Das ist rechtlich wichtig, wenn du Kundenkonten auf Instagram als VA betreust
Zu aller erst darfst du keine Rechtsberatung als VA erbringen und musst dich hier ganz klar abgrenzen. Und dann ist es wichtig, dass du für dich selbst die rechtlichen Fragen zur Plattform klärst, aber auch in welcher Form du für deinen Kunden agierst.
Haftung ist hier das Stichwort für Agi. Wenn du von deinem Kunden freie Hand hast und ohne Kontrolle posten kannst, kann es passieren, dass du bei Rechtsverstößen die Haftung trägst.
Als Virtuelle Assistentin solltest du also einen Vertrag mit deinen Kunden aufsetzen, der genau festhält, welche Aufgaben du übernimmst sowie wer die Verantwortung trägt.
Ein Beispiel ist die Nutzung von Musik auf Instagram und die damit verbundenen Musikrechte. Wenn es hier zu einer Abmahnung kommt, ist es für die Haftung entscheidend, ob die Anweisung die Musik zu nutzen vom Kunden kam oder die VA eigenverantwortlich entschieden hat.
Agi Tipp: “ Mach deinen Kunden auf die Rechte aufmerksam, gebe ein Hinweis, wenn die Musik bspw. nicht genutzt werden darf und frag nochmal nach, ob du sie nun wirklich einsetzen sollst. Genau auf diese Feinheiten kommt es am Ende vor Gericht an.“
Agis Angebote, mit denen du dich rechtlich absichern kannst
Bei all den Rechtsfragen ist es schön zu wissen, dass du nicht alleine bist. Anwälte wie Agi sind für dich da und entwerfen passende Produkte, die dich rechtlich absichern. Für Agis Kurse und Programme brauchst du kein Jurastudium, um den Inhalt zu verstehen. Sie zeigt dir, was genau zu tun ist und verschafft dir den Überblick, sodass du keine Angst haben musst etwas rechtlich wichtiges zu übersehen.
Guide Rechtssichere Reels
Aktuell bietet Agi ihren Guide Rechtssichere Reels an, den du dir für 0,- Euro herunterladen kannst. Hier erfährst du direkt, worauf du rechtlich alles achten musst, wenn du Reels auf Instagram für dein Business nutzen möchtest. Den Guide Rechtssichere Reels kannst du dir HIER herunterladen.
Onlinekurs Total Legal 2.0
Zudem geht Agis Onlinekurs Total Legal 2.0 in die nächste Runde. In diesem Kurs erfährst du alle wichtigen rechtlichen Antworten und ganz viel Wissen zu den folgenden Themen:
- Instagram als Fokusthema
- Wie baue ich den Account auf
- wie darf ich mich nennen
- Markenrechte
- Regeln von IG beachten
- wie posten, Likes, sharen im rechtssicheren Rahmen
- Modul Canva wie Beitrage rechtssicher erstellen
- Thema Musik in Social Media
- Gewinnspiele mit gesetzlichen & IG Regeln
- u. v. m.
Hier kannst du dich auf die Warteliste setzen.
Vermeide diese rechtlichen Fehler als VA
Auf Social Media benötigst du genauso wie auf deiner Website ein Impressum, das innerhalb von zwei Klicks erreichbar sein sollte. Von der Verwendung der App Linktree rät dir Agi dringend ab, denn die App ist im EU-Raum nicht datenschutzkonform. Das kann recht schnell abgemahnt werden.
Als Zweites weist Agi auf das komplexere Thema der Werbekennzeichnung hin. Das Komplexe an der Werbekennzeichnung liegt vor allem darin, dass es rechtlich nicht klar definiert ist und immer auf den Sachverhalt ankommt. Die Grenzen verschwimmen zwischen Werbung und nicht Werbung fließend.
Agis Tipp: „Lieber einmal mehr kennzeichnen als zu wenig! „
Eine Werbekennzeichnung ist notwendig, wenn die Werbung mit einer klaren Gegenleistung verbunden ist. Werbung für die eigenen Angebote muss nicht gekennzeichnet werden. Wenn du aus freien Stücken ohne Aufforderung ein Produkt empfiehlst, benötigt es auch keine Kennzeichnung, auch nicht die Kennzeichnung „unbezahlte Werbung“.
So geht es bei Agi weiter
Als Nächstes startet ihr Onlinekurs Total Legal 2.0 in die nächste Runde. Danach möchte sie ein noch größeres Angebot für dich schaffen, damit du auch als VA rechtlich abgesichert bist. Geplant ist ein eigener Onlineshop mit neuen Kursen, Vertrags- und Dokumentenmustern, aber auch viel mehr Support.
Schau jetzt unbedingt in die Shownotes und vernetze dich mit Agi.
Shownotes:
Hier erhältst du mehr Informationen zu Agi:
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