Wie wäre es, wenn du nicht mehr jeden Tag stundenlang zur Arbeit hin-und zurück fahren müsstest, mehr Zeit für deine Familie hättest und deinen Tag nach deinen eigenen Vorstellungen gestalten könntest? Wenn du nicht mehr physisch an deinem Arbeitsplatz anwesend sein müsstest und trotzdem deine Projekte erfolgreich umsetzen könntest?
Virtuelles Arbeiten bietet all diese Möglichkeiten und noch vieles mehr.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass Unternehmen immer mehr Remote Mitarbeiter einsetzen, weil sie vor allem Kosten sparen und ihren Mitarbeitern mehr Flexibilität ermöglichen möchten. Insbesondere Frauen mit Kindern haben durch virtuelles Arbeiten neue Möglichkeiten, Familie und Business in Einklang zu bringen.
Doch was bedeutet virtuelles Arbeiten eigentlich genau, welche Vorteile aber auch Herausforderungen bringt es mit sich und wie können diese gemeistert werden?
Virtuelles Arbeiten von zu Hause aus oder einem anderen Ort wird immer beliebter
Egal ob für Arbeitnehmer, Arbeitgeber oder Selbstständige – Virtuelles Arbeiten wird immer beliebter. Mit dem Fortschritt der Digitalisierung ist das heutzutage auch sehr gut möglich.
Firmen können durch virtuelles Arbeiten einige Einsparungen verzeichnen und sind im Thema Nachhaltigkeit ganz vorne mit dabei. Ihre Remote-Mitarbeiter können an Team Meetings und Absprachen mit Hilfe von Videokonferenzen teilnehmen – egal welche Zeitzone und welcher Ort. 2018 boten bereits 39% der Unternehmen Homeoffice an (Quelle: Statista).
Doch was versteckt sich eigentlich hinter dem Begriff „Virtuell (oder remote) Arbeiten“?
Virtuelles Arbeiten bedeutet, dass Tätigkeiten am Laptop oder Computer von zu Hause aus oder einem anderen beliebigen Ort erledigt werden können. Die Voraussetzung dafür ist eine stabile Internetverbindung und je nach Job gehören bestimmte Programme, Software und weitere Hardware wie bspw. ein Firmentelefon, Ipad etc. mit dazu.
Die meisten Unternehmen können virtuelles Arbeiten umsetzen. Es gibt wenige Ausnahmen, in denen die physische Anwesenheit unumgänglich ist. Mittlerweile lassen sich jedoch viele Prozesse und Abläufe komplett virtuell gestalten. Meetings können zum Beispiel online abgehalten werden, die Unternehmenskommunikation kann über verschiedene Tools virtuell erfolgen, Buchhaltung, allgemeine Korrespondenz, Social Media Management, Online Marketing Aktivitäten, Eventorganisation, Projektplanung und viele weitere Tätigkeiten lassen sich komplett virtuell gestalten.
Was sind die Vorteile vom Virtuellen Arbeiten?
1.Keine langen Fahrtwege zur Arbeit
Über 2 Stunden Fahrtweg jeden Tag zur Arbeit und wieder nach Hause ist für viele Alltag. Egal ob Auto, Zug oder überfüllte U-Bahnen. Täglich einen so langen Fahrtweg zu meistern, kann sehr stressig und nervenaufreibend sein. Vor allem wenn du viel lieber schon bei deiner Familie wärst, dich mit Freunden treffen möchtest oder einfach nur Zuhause eine Serie sehen oder ein Buch lesen möchtest.
Wenn du virtuell arbeitest, kannst du dir meistens aussuchen, wo dein Arbeitsplatz ist. Es kann das Bürozimmer in der Wohnung sein oder vielleicht ein Coworking Space in deiner Nähe. Du sparst dir auf jeden Fall wertvolle Zeit und kannst selbst entscheiden, wo du arbeiten möchtest.
Und was kannst du alles mit der frisch gewonnen Zeit anfangen? Zum Beispiel kannst du mit einer schönen Morgenroutine starten, für die du bisher einfach keine Zeit hattest. Abends kannst du früher Freunde treffen, Sport machen und deine Hobbies genießen.
2.Flexible Tagesgestaltung
Virtuell arbeiten bedeutet auch, dass du viel flexibler in der Zeiteinteilung bist. Du kannst deine Arbeit, deinen kreativen und produktiven Tagesphasen anpassen. Manche schlafen gerne aus und arbeiten dafür länger am Abend. Andere arbeiten auch gerne einmal am Wochenende und nehmen sich dafür unter der Woche mehr frei. Du entscheidest selbst, wann du welche Arbeit erledigst und wie viele Pausen du machst.
Hast du z.B. Kinder zu Hause, die in den Kindergarten oder die Schule müssen, bist du nicht an fixe Bürozeiten gebunden, sondern kannst dir deine Arbeitszeiten nach deinen Bedürfnissen einteilen.
3.Größere Reisemöglichkeiten
Hast du auch schon mal von einer langen Reise oder sogar vom Auswandern geträumt? Wenn du virtuell arbeitest, kannst du von überall auf der Welt aus arbeiten. Egal ob du mit dem Camper durch Europa reist, eine Backpacking Tour durch Asien machst oder eine ganze Weltreise planst – es ist alles möglich.
4. Dein eigener Arbeitsplatz
Arbeitest du virtuell von zu Hause aus, kannst du dir dein Arbeitsumfeld so gestalten wie es für dich perfekt ist. Arbeitest du lieber drinnen oder vielleicht draußen auf der Terrasse?
Schaffe dir einen Arbeitsplatz, der dich motiviert und wo du dich wohl fühlst. Vielleicht passt ein Visionboard, Pflanzen oder Bilder zu dir. Hier gibt es keine Grenzen und du kannst dich einfach ausprobieren.
5. Vielfältiges Dienstleistungsangebot
Virtuell kannst du in so vielen Bereichen arbeiten – egal ob in kreativen, kaufmännischen oder technischen Bereichen.
Die Virtuelle Assistenz zum Beispiel, bietet dir viele tolle Möglichkeiten dich zu entfalten und das zu machen, was du wirklich liebst. Schau dir hier meinen Step by Step Guide zur Virtuellen Assistenz an und lass dich inspirieren.
6. Harmonisches Arbeitsumfeld
Du entscheidest ob du lieber allein zu Hause arbeitest oder dich mit Gleichgesinnten im Café oder Coworking Space triffst. Du musst keinen persönlichen Kontakt mehr mit nervigen Kollegen oder Chefs haben. Auch Themen wie Mobbing oder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz fallen beim virtuellen Arbeiten weg.
Umgebe dich mit den Menschen, die dir Energie und Motivation geben. Du kannst es dir selbst aussuchen. So arbeitest du in einem ganz neuen harmonischen Arbeitsumfeld.
7.Den eigenen Glauben leben
In vielen Unternehmen ist es schwer, seinen Glauben zu leben. Das kann zum einen räumliche Gründe haben, aber auch die fehlende Akzeptanz ist ein großes Thema. Moslems zum Beispiel, die fünf Gebete am Tag abhalten, können in ihrem eigenen Arbeitsumfeld viel leichter ihrem Glauben nachgehen.
Welche Herausforderungen gibt es beim virtuellen Arbeiten und wie kannst du am besten damit umgehen?
Neben all den tollen Möglichkeiten, die das virtuelle Arbeiten bietet, gibt es auch einige Herausforderungen, die einem bewusst sein sollten.
1. Einsamkeit
Wenn du jeden Tag allein in deinem Büro sitzt und keinen Austausch mit Kollegen hast, kannst du dich schnell einsam fühlen. Vielleicht telefonierst du ab und an mit einem Kunden, aber der soziale Kontakt fehlt.
Tipp: Schaffe dir ein Netzwerk von gleichgesinnten Frauen. Es gibt viele Möglichkeiten auch virtuell nicht alleine arbeiten zu müssen. Zum Beispiel gibt es viele tolle Facebook Gruppen, in dem es regen Austausch gibt, wie Virtual Assistant Women.
Möchtest du regelmäßige Coworking Hours, Expertentipps und einen geschützten Raum zum Austauschen? Dann schau dir doch einmal meine neue Membership an.
2. Disziplin
Neben der Einsamkeit ist die Selbstdisziplin auch oft eine große Herausforderung. Vor allem, wenn keine Vorgesetzten oder Kollegen da sind, fällt es manchmal schwer, sich nicht ablenken zu lassen und motiviert zu bleiben.
Tipp: Lege fixe Arbeitszeiten für dich fest. Mit dem Zeiterfassungstool Toggl kannst du das sehr gut überwachen. Sei dir auch bewusst darüber, welche Tätigkeiten und Aufgaben dich motivieren und dir Energie geben, anstatt sie zu rauben. Hör dir hierzu gerne die Podcastfolge mit Karolin König an. Sie zeigt dir, wie du wahre Erfüllung in deiner Karriere findest.
3. Zeitmanagement
Wenn wir an etwas arbeiten, für das wir aus vollem Herzen brennen, vergessen wir oft die Zeit. Mir geht es mit meiner Arbeit bei Virtual Assistant Women auch so.
Vor allem, wenn wir keine festgesetzten Bürozeiten haben, können sich Pausen oder der Feierabend schon mal nach hinten verschieben. Oder wir verzetteln uns mit zu vielen Aufgaben, die am besten alle auf einmal erledigt sein sollten.
Tipp: Auch wenn du virtuell arbeitest, solltest du dir feste Pausen- und Arbeitszeiten setzen. Diese kannst du mit Toggl überwachen. Auch das Projektmanagement-Tool Asana kann dir bei der Planung deiner Aufgaben helfen.
Gönne dir gezielte Ruhephasen im Alltag. Mach vielleicht einen Mittagsspaziergang, um aus deinem Büro zu kommen oder eine kleine Yoga Session für einen guten Ausgleich zum vielen Sitzen.
Dieser Abstand zwischen Arbeit und Freizeit ist sehr wichtig. In meiner Podcastfolge „Wie ich mit Höhen und Tiefen im eigenen Business umgehe“ spreche ich auch darüber. Hör gerne einmal rein.
4. Fehlende Kommunikation
Egal ob du als Remote-Mitarbeiter oder virtuell als Selbstständige/r arbeitest, denke daran wie wichtig Kommunikation ist. Es muss nicht immer der persönliche Kontakt sein. Mittlerweile gibt es super virtuelle Alternativen für einen regelmäßigen Austausch.
Tipp: Wöchentliche Meetings mit deinem Team, Vorgesetzten oder Kunden sind sehr wichtig. Diese kannst du z.B. über Zoom (Videotelefonie) oder Telefon machen. Für eine regelmäßige schriftliche Kommunikation sind Slack oder Asana super geeignet.
5. Instabile Internetverbindung
Für virtuelles Arbeiten ist eine stabile und schnelle Internetverbindung ausschlaggebend. Ohne diese wird die Kommunikation und das Arbeiten nur schwer möglich sein. Doch ist man nicht in den eigenen vier Wänden, ist es manchmal schwer eine gute Internetverbindung zu gewährleisten.
Tipp: Während du auf Reisen bist kannst du dich ganz einfach über nomadlist über das Land, die Internetverbindung, Coworking Büros, Kosten etc. informieren. Das ist sehr praktisch, wenn du in deiner Unterkunft kein gutes Internet hast.
6. Unterschiedliche Zeitzonen
Wenn du remote von überall auf der Welt aus arbeitest, kann es leicht passieren, dass deine Kunden in einer anderen Zeitzone sind. Hier musst du gut organisiert sein, damit du mit Deadlines und Meetings nicht durcheinander kommst. Vor allem wenn du regelmäßig in andere Zeitzonen reist, finden vielleicht früher vereinbarte Termine auf einmal mitten in der Nacht statt. Da kann es schon mal zu Verwirrungen kommen.
Tipp: Beziehe dich immer auf eine Zeitzone. Hast du viele deutsche Kunden, macht es durchaus Sinn Termine immer nach der Mitteleuropäischen Sommerzeit, MEZ zu vereinbaren. Dann gibt es von beiden Seiten keine Missverständnisse.
Das Tool worldtimebuddy hilft dir schnell und einfach die Zeitzonen zwischen unterschiedlichen Orten umzurechnen. Calendly und Doodle helfen dir auch Einzelgespräche oder Meetings in unterschiedlichen Zeitzonen zu planen.
7. Datenschutz
Das Thema Datenschutz bietet immer wieder neue Herausforderungen in der Online Welt. Zum Beispiel sollte eine anonyme Internetverbindung (VPN) eingerichtet sein und es sollte kein unbefugter Zugriff auf sensible Daten und eine sichere Speicherung und Verwahrung von personenspezifischen Daten möglich sein.
Fazit
Virtuelles Arbeiten bietet viele Vorteile und wird immer öfter von Unternehmen angeboten. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung ist mit einem steigenden Trend in Richtung Homeoffice und Remote Arbeiten in den nächsten Jahren zu rechnen.
Neben den tollen Möglichkeiten die virtuelles Arbeiten bietet, gibt es auch einige Herausforderungen. Mit virtuellen Netzwerken, festgelegten Arbeitszeiten, Ruhephasen und einer klaren Kommunikation kannst du diese Herausforderungen souverän meistern.
Als VA macht es mir unheimlich viel Spaß virtuell zu arbeiten. Ich habe eine tolle Community, wo ich mich austauschen und motivieren kann. Und möchte in Zukunft noch mehr Frauen, die als Virtuelle Assistenz arbeiten, zusammenbringen.